Caritas Direktor Johannes Dines und Festspielintendantin Helga Rabl-Stadler bei der Übergabe eines Spendenschecks in der Höhe von 100.000 Euro.

Helga Rabl-Stadler, Festspielpräsidentin, Johannes Dines, Caritas Präsident, Flüchtlingsheim Mülln, Scheckübergabe, Salzburg, 20150722, (c) wildbild © Wild & Team

Salzburger Festspiele unterstützen Caritasprojekte mit 100.000 Euro

Bereits zum fünften Mal unterstützen die Salzburger Festspiele die Caritas Salzburg mit einer großzügigen Spende. 100.000 Euro stehen der Caritas für Flüchtlingsarbeit vor Ort im libanesischen Krisengebiet sowie in Salzburg, für die Neuerrichtung eines Tageszentrums für Menschen mit Beeinträchtigung in Elixhausen und für das mobile Kinderhospiz Papageno zur Verfügung.

Die Spende der Salzburger Festspiele ist für die Caritas Salzburg ein großes Geschenk und ermöglicht es vor allem Kinder und Jugendliche im In- und Ausland zu unterstützen: „Mit der großzügigen Spende der Salzburger Festspiele können wir die dringend nötigen Bildungsprojekte für syrische Flüchtlingskinder im Libanon weiter ausbauen und unsere Flüchtlingshilfe in Salzburg verstärken. Unter anderem werden wir das Therapieangebot für traumatisierte Flüchtlinge intensivieren. Zudem leistet die Spende einen großen Beitrag zur Finanzierung neuer Projekte in Salzburg, wie das geplante Tageszentrum in Elixhausen für Menschen mit Beeinträchtigung und das mobile Kinderhospiz für die Betreuung von Familien mit schwer kranken Kindern“, so Caritas Salzburg - Direktor Mag. Johannes Dines.

„Es ist uns von den Festspielen besonders wichtig mit jenen mitzufühlen, die keinen Grund zum Feiern, wenig Trost in einer schwierigen Lebenssituation haben. Sven-Eric Bechtolf und ich danken unseren Künstlerinnen und Künstlern, die durch ihr Spiel ohne Gage in Generalproben für Oper, Theater und Konzert den beeindruckenden Betrag von 100.000 Euro möglich gemacht haben. Durch die gemeinsame Auswahl der Projekte konnten wir drei Ziele erreichen: Hilfe vor Ort im Libanon, Hilfe für die Flüchtlinge in Salzburg und Hilfe für gesundheitlich schwer benachteiligte Kinder und Jugendliche in Salzburg“, so Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler.

Die Salzburger Festspiele haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Projekte der Caritas unterstützt. Zum Beispiel bei den festspielen 2011 (€ 40.000), 2012 (€ 22.000) oder 2013 (€ 80.000 und € 60.000).

Caritas Flüchtlingsarbeit im Nahen Osten – Kindern einen Zugang zu Bildung ermöglichen

Mit Anfang 2015 sind im Nahen Osten mehr als 12 Millionen Menschen auf Überlebenshilfe angewiesen. Als Folge des blutigen, seit 2011 tobenden Bürgerkrieges sind vier Millionen Menschen aus Syrien hauptsächlich in die Nachbarländer Libanon, Jordanien und die Türkei geflohen. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder. Jede vierte Schule ist zerstört und viele Spitäler ausgebombt. Viele Flüchtlingskinder müssen in zerstörten Häusern, Baracken und Zelten leben. Die meisten haben keinen Zugang zu Bildung oder Schule. Eine ganze Generation, eine sogenannte „lost generation“ wächst heran, ohne die Chance auf Sicherheit und ohne wirkliche Zukunftsperspektive. Die Caritas leistet Überlebenshilfe und ermöglicht syrischen Flüchtlingskindern den Schulbesuch.

Caritas Flüchtlingsarbeit im Libanon und Salzburg

Im Bundesland Salzburg sind aktuell 2089 Asylwerberinnen und Asylbewerber (Stand 24.6.2015) registriert, davon werden 1.919 Personen von der Caritas Grundversorgung im Auftrag des Landes Salzburg betreut. Asylwerbende können vielfältige professionelle Betreuungs- und Beratungsangebote der Caritas in Anspruch nehmen. Dazu zählt zum Beispiel die Unterbringung in einem Caritas Flüchtlingshaus, die Grundversorgung, Sotiria-Psychotherapie genauso wie rechtliche Unterstützung, Informationen zum Asylverfahren oder Beratung bei einer freiwilligen Rückkehr. Freiwillige, vermittelt durch das Freiwilligenzentrum der Caritas Salzburg, bieten Deutschkurse oder Freizeitaktivitäten an.

Papageno – mobiles Kinderhospiz für kranke Kinder mit nicht onkologischer Diagnose

Mit dem PAPAGENO – dem mobilen Kinderhospiz bietet die Hospiz-Bewegung Salzburg in Kooperation mit der Caritas Salzburg die aktive Betreuung von schwer kranken Kindern und Jugendlichen mit nicht-onkologischer Diagnose an. Im Fokus stehen neben körperlichen auch psychisch-emotionale, soziale, kulturelle und spirituelle Bedürfnisse der jungen Patientinnen, Patienten und deren Familien. Ziel des interprofessionell arbeitenden Teams ist es, dem/der Erkrankten und dem gesamten psychosozialen Umfeld die höchstmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Das neue Angebot in der Palliativ- und Hospizbegleitung im Bundesland Salzburg ist  speziell für Kinder und Jugendliche, die mit einer lebensbedrohlichen oder lebenslimitierenden, jedoch nicht-onkologischen Erkrankung konfrontiert sind, zugeschnitten. Die Inanspruchnahme der Leistung steht den betroffenen Familien frei und ist unabhängig von Verlaufsdauer und Heilungschancen. Die Spende der Salzburger Festspiele wird dringend zur Finanzierung des neuen mobilen Kinderhospizes benötigt.

Neues Tageszentrum Elixhausen für Menschen mit Beeinträchtigung

Das neue Tageszentrum in Elixhausen wird Menschen mit Beeinträchtigung nach der Schulpflicht in einer Tagesstruktur betreuen. Da es im Zentralraum Salzburg keine vergleichbare Einrichtung gibt, sind diese Plätze dringend nötig. Denn: Wird die ganzheitliche Betreuung nach der Schulzeit unterbrochen, gehen jene oft mühsam erlernten körperlichen und psychischen Potentiale wieder verloren. Eine lückenlose Überführung der betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die nächste Betreuungseinrichtung ist für die Entwicklung unbedingt nötig. In einer Einrichtung wie dem Tageszentrum Elixhausen heißt es den zweiten Schritt, das Arbeitsleben anzugehen. Der Standort Elixhausen bietet die optimale Möglichkeit, um eine Tagesstruktur mit individuellen Therapie- und Förderangeboten für 20 Personen ab 18 Jahren erfolgreich umzusetzen. Gearbeitet wird in vier Gruppen- und einem Therapieraum. Betriebsbeginn ist mit Herbst 2015 in Planung. Mit dem gespendeten Geld wird die Einrichtung des Therapieraumes mitfinanziert.