Inklusive Pädagogik in Schulen umzusetzen, d.h. Menschen mit Lernbehinderung eine bedarfsorientierte Ausbildung zu ermöglichen. Dies war das Thema einer Konferenz der Caritas Schulen im Bildungshaus St. Virgil. Am 22. und 23. Oktober fand die internationale EASPD Konferenz unter dem Motto „inclusive teaching programmes: Let’s develop it together!“ statt. Zwei Schülerinnen der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas Salzburg sprachen über den Inklusionsgedanken.
250 Fachleute aus verschiedenen Bereichen und Ländern nahmen an der internationalen EASPD Konferenz am 22. und 23. Oktober teil. ´Inclusive teaching´, zu Deutsch inklusive Pädagogik, bedeutet, dass Menschen mit Lernbehinderung eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Ausbildung bekommen. Lehrer begleiten die betroffenen Schüler nach maßgeschneiderten Lehrplänen. Manuela Jury und Selma Mayerhofer, Schülerinnen der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) der Caritas Salzburg, sprachen bei der Konferenz auf dem Podium über ihre Lernerfahrungen, als Schülerinnen einer inklusiv geführten Klasse.
Manuela Jury, Schülerin der SOB: „Für mich ist es wichtig, vertrauen zu den Lehrern zu fassen und im Unterricht auch mal zu lachen. Damit fällt es leichter die Probleme anzusprechen.“ Selma Mayerhofer ergänzt: „Für mich steht die Praxiserfahrung im Vordergrund. Ich habe mich an allen Praxisstellen gut aufgehoben gefühlt und war durch den Unterricht gut vorbereitet“. In Workshops konnten weitere Punkte als Erfolgsfaktor der inklusiven Pädagogik eingebracht werden. Dazu zählen die Implementierung von team-teaching, die wöchentliche Durchführung von Vertiefungsunterricht der ganzen Klasse und Teamwork der Lehrenden.
Neue Wege für Menschen mit Lernbehinderung
Eine Klasse der SOB ist seit drei Jahren Bestandteil des Leonardo Da Vinci Projekts INVESTT (Inclusive, Vocational, Educational and Spezialised Tailormade Training), welches ein österreichweit einzigartiges Pilotprojekt ist. Ziel der länderübergreifenden Initiative ist es Menschen mit Lernbehinderung, eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung im Sozialbereich zu ermöglichen. Dabei begleitete das Lehrerteam der SOB ihre Schüler nach maßgeschneiderten Lernplänen. Barrierefreies Lernen, gekennzeichnet durch intensive Einübungsphasen, team-teaching, Unterlagen in einfacher Sprache und spezielle Anpassungen erleichterten die Wissensvermittlung. Das Ziel ist der Abschluss der Ausbildung zum Fachsozialhelfer oder zur Heimhilfe und die anschließende Integration in den Arbeitsmarkt.
Franz Promberger, Schulleiter SOB: „Wir sind stolz darauf, den abschließenden Kongress des Projektes INVESTT vorbereitet zu haben. Wir hoffen, dass die Ergebnisse dieses Pilotprojektes EU weit Beachtung finden werden und als Modell für eine inklusive Ausbildung dienen“.