Gemeinsam näher am Menschen: Ausbau der Caritas "Sozialen Beratung“ in den Regionen

Im Land Salzburg sind 92.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet (Statistik Austria 2014). Viele von ihnen haben aktuell schwer - oder aufgrund der räumlichen Entfernung - keinen Zugang zu Hilfe und Beratung in Notsituationen. Caritas und Pfarren starten nun eine Offensive zur verstärkten regionalen "Sozialen Beratung“, um betroffenen Menschen im Tennengau und Oberpinzgau den Zugang zu Nothilfe zu erleichtern. Die Beratung durch erfahrene Caritas MitarbeiterInnen startet am 23. November 2015 in Mittersill und am 27. November 2015 in Hallein mit je sechs Wochenstunden. Unterstützt wird das Projekt durch die örtlichen Pfarren.

Armut ist häufig nicht sichtbar. 92.000 Menschen sind im Bundesland Salzburg, laut Statistik Austria 2014, armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Familien leben in beengten Wohnverhältnissen, weil sie sich aufgrund der hohen Mietpreise keine größere Wohnung leisten können. Menschen können Strom oder Miete nicht mehr bezahlen. AlleinerzieherInnen wissen nicht, wie sie die kaputte Waschmaschine ersetzen oder sie ihren Kindern die eine oder andere Freizeitaktivität finanzieren sollen. Die Caritas Sozialberatung unterstützt, wenn finanzielle Engpässe bei Menschen in Not, Familien und deren Kindern auftreten sowie bei Behördenverfahren (z.B. AMS oder Sozialamt). Zusätzlich wird Beratung und Unterstützung z.B. bei Rechtsfragen, bei Arbeitslosigkeit oder in finanziellen oder persönlichen Notsituationen angeboten.

Schwerer Zugang zu Hilfe durch eingeschränkte Mobilität

Menschen in ländlichen Regionen, die von Armut betroffen sind, hatten z.B. aufgrund fehlender Mobilität bislang nicht oder nur eingeschränkt die Möglichkeit, Sozialberatung in den Caritas Zentren in Bischofshofen, Neumarkt, St. Johann in Tirol, Tamsweg, Wörgl und Zell am See zu nutzen.
Betroffen sind insbesondere 150 Familien/Einzelpersonen aus dem Tennengau und 50 Familien/Einzelpersonen aus dem Oberpinzgau, die bislang erschwerten Zugang zu Sozialberatung hatten. Schätzungen zufolge liegt die Anzahl derer, die Unterstützung durch soziale Beratung in den beiden Regionen benötigen, jedoch viel höher. Gemeinsam mit Pfarren des Dekanats Stuhlfelden und des Dekanats Hallein wird nun die Inanspruchnahme der Hilfe erleichtert.

Caritas Direktor Johannes Dines: „Die Verstärkung der regionalen Hilfe ist ein weiterer wichtiger Schritt, um als Caritas näher bei den Menschen zu sein. Gerade in den ländlichen Regionen bedeutet Armut auch eingeschränkte Mobilität und dadurch ist die Gefahr umso höher, in Not- und Krisensituationen alleine zu sein. Gemeinden, Pfarren aber auch uns als Caritas ist es wichtig, jenen Menschen zur Seite zu stehen, die Unterstützung und Begleitung brauchen. Wenn Menschen in Not nicht zu uns kommen können, dann sind wir verpflichtet, zu ihnen zu kommen. Wir erwarten uns in den neuen Anlaufstellen im Tennengau und im Oberpinzgau jeweils bis zu 50 zusätzliche KlientInnen. Das neue Angebot ist für Betroffene eine wesentliche Erleichterung, weil Hilfe quasi ums Eck zur Verfügung ist“.

Ausbau der Caritas "Sozialen Beratung“ in Mittersill und Hallein als erster Schritt

In Mittersill startet die Beratung am 23. November 2015 in den Räumlichkeiten der Pfarre Mittersill, Kirchgasse 16. Die Beratungszeiten sind von 9.00 bis 13.00 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter der Telefonnummer 0676/848210 - 566. Die Beratung in Hallein startet am 27. November 2015 in den Räumen der Caritas Streetwork, Ritter-von-Schwarz-Straße 8. Die Beratungszeiten sind von 8.30 bis 12.00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung unter der Telefonnummer 0662/849373-224. Vorerst werden je sechs Stunden "Soziale Beratung“ von Caritas MitarbeiterInnen pro Woche angeboten.

Arno Stockinger, Bereichsleiter Pfarrcaritas und Caritas Zentren: „Wir haben uns gemeinsam mit Pfarren und Gemeinden zum Ziel gesetzt, die Beratung für Menschen in Krisensituationen weiter zu verstärken. In einem ersten Schritt werden wir ab Ende November die regionale "Soziale Beratung“ in Hallein und Mittersill anbieten. Wenn das gut angenommen wird, wollen wir in einem zweiten Schritt weitere Pfarren gewinnen, die über professionelle oder freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sozialsprechstunden anbieten.“