Caritas und AMS eröffneten die Neue Arbeit Personalservice. Im Bild v.l.n.r.: Anton Kern, Landesgeschäftsführer AMS, Tina Heindl, Caritas Salzburg, Margit Exenberger, stellv. Leitung AMS RGS Kufstein, Johannes Dines, Caritas Direktor
Wörgl, 28. November 2017 – Wer heutzutage über 45 ist und seinen Arbeitsplatz verliert, gilt als schwer vermittelbar. Die „Neue Arbeit Personalservice“ unterstützt langzeitarbeitslose Frauen 45+ dabei, eine dauerhafte Beschäftigung zu finden. Sie werden an ein Partner-Unternehmen vermittelt und erhalten während der Verweildauer im Projekt professionelle Unterstützung. Vermittelt werden Frauen mit unterschiedlichen Bildungsniveaus, von der Hilfsarbeiterin bis zur Akademikerin. Das Ziel ist eine dauerhafte Integration am regulären Arbeitsmarkt. Caritas Salzburg und AMS starten das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt ab sofort im Tiroler Unterland. 30 Arbeitsplätze sollen im kommenden Jahr geschaffen werden. Dafür werden Partnerunternehmen gesucht.
Trotz sinkender Arbeitslosen-Zahlen sind viele Menschen in den letzten Jahren ihres Erwerbslebens von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Im Oktober waren im Tiroler Unterland rund 2.580 Menschen über 45 arbeitslos, davon knapp die Hälfte Frauen.
„Es hat den Anschein, dass sich bei den Älteren eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft etabliert. Einerseits die Vielzahl derjenigen, die noch voll im Berufsleben stehen und sich kaum um ihren Arbeitsplatz Sorgen machen müssen. Andererseits jene Älteren, die ihre Arbeit verloren und vergleichsweise schlechte Chancen haben, wieder hineinzukommen. Trotz eines sich seit Monaten günstig entwickelnden Arbeitsmarktes in Tirol gilt nach wie vor: werden Ältere erst einmal arbeitslos, haben sie es deutlich schwerer, einen neuen Job zu finden, als andere Altersgruppen. Hohe Kosten, starker Kündigungsschutz, häufigere Krankenstände sind nur einige der Mythen, mit denen sich ältere ArbeitnehmerInnen konfrontiert sehen.“, so AMS Tirol Chef Anton Kern. „Unsere langjährige Erfahrung in der Arbeit mit älteren ArbeitnehmerInnen zeigt, dass bei ihnen die Motivation oft besonders hoch ist. Ich appelliere an Unternehmen, ältere Arbeitnehmerinnen als Chance wahrzunehmen – als erfahrene Menschen, von deren Engagement und Kompetenzen man vielfach profitieren kann“, ergänzt Caritas Direktor Johannes Dines.
Wieder in der Arbeitswelt Fuß fassen
Langzeitarbeitslose Frauen ab 45 werden über das AMS an die „Neue Arbeit Personalservice“ übermittelt. In einem Clearing Gespräch werden die bisherigen Erfahrungen und Ausbildungen der Bewerberinnen erhoben und bei der Auswahl geeigneter Stellen berücksichtigt. Ebenso werden mögliche gesundheitliche Einschränkungen beachtet. Auf alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze wird ein besonderes Augenmerk gelegt. Die Mitarbeiterinnen erhalten eine faire, marktkonforme Entlohnung, in einem vollversicherten Dienstverhältnis. Einrichtungsleiterin Tina Heindl: „Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen eine individuell zugeschnittene Betreuung und Begleitung an. Wir stellen die Mitarbeiterinnen dem Unternehmen vor, besuchen sie während der ersten Arbeitszeit am Arbeitsplatz und stehen bei allfälligen Problemstellungen mit unserem professionell ausgebildeten Team zur Seite.“ Mitarbeiterinnen können bis zu einem Jahr im Projekt bleiben, Pensionsanwärterinnen sogar bis zu 3,5 Jahren.
Kein Risiko für Partnerunternehmen
Das Arbeitskräfteüberlassungsmodell der Neuen Arbeit Personalservice bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich über die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen ein genaues Bild zu verschaffen. Das Dienstverhältnis besteht vorerst mit der Caritas, die das volle Unternehmensrisiko trägt. Das Partnerunternehmen zahlt nur jene Stunden, die tatsächlich geleistet wurden und kann sich über die Probezeit hinaus ein Bild der Mitarbeiterin machen.
Interessierte Unternehmen können sich an unser Team in Tirol wenden: tirol(at)neuearbeit.or.at, 0662-849373-552.
Neue Arbeit Personalservice
Bahnhofstraße 25
6300 Wörgl