Im Bild v.l.n.r.: Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg, Cornelius Inama, Ökonom der Erzdiözese Salzbrg, Markus Danner, Dechant des Pfarrverbandes Hallein+, Daniela Gutschi, Landesrätin für Frauen und Andrea Leisinger, Pfarrassistentin.

Drei Einrichtungen für Frauen und Kinder im neu renovierten Dechanthof Hallein

Der neu renovierte Dechanthof der Pfarre Hallein wird eröffnet – als Ort für Zukunftsträume mit drei Einrichtungen für Frauen und Kinder unter einem Dach. Die Caritas bietet ein „SafeHome“ – 17 Wohnungen für Frauen mit Gewalterfahrung – und ein Lerncafé als kostenlose Nachmittagsbetreuung für 20 Kinder aus Familien in Not. In der Kleinkindgruppe der St. Erentrudis-Stiftung können acht Kinder betreut werden. Die Räumlichkeiten der Pfarre für Begegnung, Aktionen, Gespräche und Vernetzung sowie eine Kirchenbeitragsstelle der Erzdiözese Salzburg komplettieren das Haus für die Tennengauer Bevölkerung.
 
„Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt auch in Hallein mit drei wichtigen Angeboten für Familien, Frauen und Kinder vertreten sind und Menschen dort sowie in den umliegenden Gemeinden noch besser erreichen und unterstützen können“, sagt Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg. „Herzlichen Dank an alle Beteiligten!“

Der Dechanthof in Hallein wurde im Jahr 1594 errichtet und 2024 umfassend saniert. 
Cornelius Inama, Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Salzburg: „Das alte Schulgebäude der Modeschule hat mit dem SafeHome eine wunderbare neue Bestimmung erhalten. Gemeinsam mit Caritas und den Möglichkeiten der Wohnbauförderung ist ein Ergebnis entstanden, das keiner von uns alleine geschafft hätte. Ganz nach dem Motto der Caritas: ‚Wir helfen‘.“
Die längst überfällige Sanierung des historischen Dechanthofes ist für die Pfarre Hallein ein Meilenstein. In den vergangenen Jahrzehnten musste unter sehr beengten Verhältnissen gearbeitet werden: Zuerst im Gruberhaus, schließlich in einer vorübergehenden Unterbringung in der ehemaligen Hauswirtschaftsschule (HLW). Zuletzt auf engstem Raum im Vikarshaus während der Umbauphase.

„Es ist ein wirklich gutes Gefühl, endlich wieder Räume für Begegnung zur Verfügung zu haben. Ein offener und gastfreundlicher Ort für Menschen zu sein, die aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns kommen, ist eine zentrale Aufgabe von Pfarre“, so Dechant Markus Danner. Als Verantwortlicher für den Pfarrverband Hallein+ kann er die Leitung der acht Pfarren nach drei Jahren in Oberalm nun von einem zentralen Büro in Hallein aus wahrnehmen.
Auch bei Andrea Leisinger, der Seelsorgerin vor Ort, ist die Freude über den fertiggestellten Bau groß. „Die vielen Gruppen und Ehrenamtlichen haben endlich wieder Raum für ihre Aktionen, Gespräche und Vernetzungen. Trauergespräche nach einem Todesfall oder Beratungen für Hilfesuchende können in adäquaten Räumen stattfinden. Die Türen für die Anliegen der Menschen wieder weit aufmachen zu können, ist das Schönste in der pastoralen Arbeit.“

Alexander Stangassinger, Bürgermeister der Stadt Hallein: „Als Bürgermeister der Stadt Hallein freut es mich sehr, dass in den Dechanthof wieder neues Leben einzieht und die alten Mauern zu neuem Leben erweckt werden. Als Stadt unterstützen wir hier gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten! Eine weitere Belebung des Kirchenbezirkes wird es durch den Umbau der ehemaligen Wellnessschule in 40 Mietwohnungen im kommenden Jahr erfolgen.“
 
Drei Einrichtungen für Frauen und Kinder unter einem Dach

SafeHome mit 17 Wohnungen für Frauen mit Gewalterfahrung
In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. 2024 gab es 27 Femizide und 39 Fälle schwerer Gewalt an Frauen. „Als Caritas sehen wir nicht weg!“, betont Andrea Schmid. „Denn kaum etwas erfordert von einem Menschen so viel Mut, wie aus einer Gewaltspirale auszubrechen. Ist der Schritt getan, stehen Betroffene oftmals vor einem Abgrund an Ängsten. Um heilen zu können, braucht es Zeit und Ruhe, aber vor allem Unterstützung.“ Im SafeHome finden Frauen, auch mit Kindern, einen Rückzugsort, um diesen Prozess zu beginnen. Auf diesem Weg begleitet die Caritas mit professioneller Beratung und unterstützt bei der Entwicklung neuer Zukunftsperspektiven. Ziel ist es, betroffenen Frauen im SafeHome das Rüstzeug für einen hoffnungsvollen, unabhängigen und selbstbestimmten Neubeginn mitzugeben. Nach dem SafeHome Salzburg mit 34 Wohnungen ist Hallein nun der zweite Standort.
 
Daniela Gutschi, Landesrätin für Frauen: „Das ‚Safe Home‘ ist ein sicherer Ort für Frauen, die häusliche Gewalt und Missbrauch erfahren haben. Hier finden sie nicht nur physische Sicherheit, sondern auch psychologische Unterstützung und die Möglichkeit, in einem geschützten Umfeld neue Perspektiven zu entwickeln. Daher ist es mir eine besondere Freude, heute die Eröffnung des SafeHomes hier im Dechanthof feiern zu dürfen, wofür wir aus dem Frauenressort des Landes 100.000 Euro in diesem Jahr zur Verfügung stellen. Mit dem Standort im Dechanthof in Hallein verbessern wir die Unterstützungsangebote in dieser Region und können weiteren 17 Frauen und deren Kindern sicheren Wohnraum geben und ihnen dabei helfen, aus der Abhängigkeitsspirale auszubrechen. Mein Dank ergeht an die Caritas und alle Beteiligten, die dieses Projekt mit ihrem Engagement möglich gemacht haben und damit zu einem sichereren Leben für Frauen und Kinder beitragen.“

Lerncafés: Gleiche Chancen für Kinder
„Bildungsarmut führt oft in materielle Armut. Wer keinen Pflichtschulabschluss hat, ist schneller arbeitslos oder bekommt nur schlecht bezahlte Jobs“, erklärt Andrea Schmid. „Deshalb haben wir als Caritas bereits 2011 mit unserem ersten Lerncafé gestartet, nun kommt in Hallein das achte Lerncafé dazu. Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren erhalten mehrmals pro Woche Lernbegleitung durch Freiwillige und somit die Chance auf eine bessere Zukunft. Denn jedes Kind hat das Recht auf gleiche Chancen. Vielen Dank an die Salzburger Sparkasse für die großartige Unterstützung dieses Angebotes!“ Durch die Finanzierung der Salzburger Sparkasse können 20 Kinder an vier Nachmittagen unterstützt werden. „Bildung ist die Basis für eine finanziell sichere Zukunft“, betont das Vorstandsduo der Salzburger Sparkasse, Christoph Paulweber und Markus Sattel. „Diesen Grundstein bereits in der Jugend zu legen ist von unschätzbarem Wert. Für uns als Sparkasse, die schon in ihrem Gründungsauftrag die Gemeinwohlorientierung und Schaffung finanzieller Gesundheit in der Bevölkerung schriftlich verankert hat, ist es ein besonderes Anliegen, solch sinnvolle und notwendige Einrichtungen wie die Lerncafés der Caritas Salzburg zu unterstützen.“

Kleinkindgruppe – noch Plätze frei!
Die St. Erentrudis Stiftung der Erzdiözese Salzburg ist eine kirchliche Trägerschaft für Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen und führt Kindergärten, Kleinkind- und Schulkindgruppen sowie alterserweiterte Kindergruppen im Bundesland Salzburg. In aktuell 14 Einrichtungen im Bundesland, mit Schwerpunkt in der Stadt Salzburg, werden von 115 Mitarbeiter*innen derzeit ca. 700 Kinder betreut. Als 15. Standort kommt nun der Dechanthof dazu. Zwei pädagogische Fach- und Zusatzkräfte der St.-Erentrudis-Stiftung betreuen ab Mitte Jänner acht Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren. Für die Eltern und Pädagoginnen gibt es kostenlose Sozialberatung durch Expert*innen der Caritas. Es sind noch Plätze frei!

Wer sich selbst ein Bild des neuen Dechanthofes und der verschiedenen Angebote machen möchte, ist gerne beim

  • Tag der offenen Tür am 10.1. von 15.00 bis 18.00 Uhr und beim
  • Festgottesdienst mit Segnung am 12.1., 10.00 Uhr mit Erzbischof Franz Lackner

willkommen!