Caritas Direktor Johannes Dines  und der Salzburger Freichlichtmuseums-Direktor stehen mit Kindern auf einem Schotterplatz und halten ein Plakat hoch.

Ukrainische Kinder zu Gast im Salzburger Freilichtmuseum

Unter dem Motto „Tag der Familien: Gemeinsam eine gute Zeit verbringen“ lud das Salzburger Freilichtmuseum anlässlich des Weltfamilientages, 30 ukrainische Kinder und ihre Eltern zu einem Museumsbesuch ein. Die Freude und der Spaß waren groß!

Derzeit besuchen mehr als 600 ukrainische Kinder Schulen in Salzburg. Der größte Teil (437) ist in Volks- und Mittelschulen untergebracht. 28 davon besuchen nachmittags die Lerncafés der Caritas. Sie bekommen hier kostenlose Unterstützung bei Hausaufgaben und Vorbereitung auf Tests oder Schularbeiten, darüber hinaus werden Sozialkompetenzen und Freude am Lernen vermittelt sowie Deutsch- bzw. Sprachkenntnisse verbessert.

Sie freuen sich, ins Lerncafé zu kommen, wollen kreativ sein, freuen sich zu spielen, zu sprechen und zu lernen“, erzählt Estelle Lefranc-Syringelas, Leiterin der Lerncafés in der Stadt Salzburg. „Viele Kinder sprechen am Anfang ‚nur‘ ukrainisch. Dadurch brauchen sie sehr viel Aufmerksamkeit und Förderung, was in der Schule meist nicht möglich ist. Wir sind sehr froh, dass wir den Kindern das bieten können.“
 
Museumsdirektor Michael Weese: „Der Krieg in der Ukraine dauert seit über einem Jahr an. Das bedeutet für die Familien über ein Jahr voller Ängste, Traumata, Sorgen und Vertreibung. Viele Familien waren und sind auf der Flucht – im eigenen Land, in ein anderes europäisches Land oder zu uns nach Salzburg. Vielleicht können wir gemeinsam ein wenig dazu beitragen, dass diese Menschen das Allernötigste bekommen. Dazu gehören Unterkunft, Gesundheit, humanitäre Hilfe, Kinderbetreuung und Lernhilfe. Das alles leisten die Caritas und insbesondere auch die Caritas-Lerncafés in besonderer Weise. Um diesen ukrainischen Kindern, ihren Müttern, den Dolmetscher*innen sowie den engagierten Lerncafe-Betreuer*innen Freude, Abwechslung und Erholung zu bieten, hat das Salzburger Freilichtmuseum zu einem Besuch mit museumspädagogischen Angeboten eingeladen.
 
Die Einladung ins Freilichtmuseum ist eine wunderbare Geste, den Kindern Spaß und Freude zu ermöglichen – sie haben es sehr genossen, herzlichen Dank! Denn ukrainische Kinder haben es meist sehr schwer im Schulalltag und auch allgemein im Alltag“, sagt Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg. „Sie sprechen oft noch nicht ausreichend Deutsch und können dadurch dem Unterricht schwer folgen. Vielfach sind sie traumatisiert durch die Flucht und den Krieg in der Heimat, auch das müssen sie erst verarbeiten. In den Lerncafés fördern wir die Kinder nachmittags, sie haben Spaß und Freude am Lernen. 28 ukrainische Kinder kommen momentan zu uns, wir können noch weitere aufnehmen.
 
Dr. Martin Panosch, Honorarkonsul der Ukraine in Salzburg: „Von Herzen danke ich Direktor Weese für die Einladung der ukrainischen Kinder in das Salzburger Freilichtmuseum. Die Kinder kennen sich ja zum Teil aus verschiedenen Lerncafés der Caritas, wo ihnen bei Hausaufgaben und Lernen geholfen wird. Das Freilichtmuseum verbindet auf einzigartige Weise Lernen und Freizeit und ist eine tolle Abwechslung für die Kids. Im Freilichtmuseum lassen sich auch gut die gemeinsamen historischen Wurzeln von Österreich und der Ukraine begreifen. Vor gut 100 Jahren war die Westukraine noch Teil von Österreich – Ungarn. Sie können in der Westukraine noch alte Bauernhöfe finden, wo ein Bild von Kaiser Franz Josef I. in der Stube hängt. Auch westlich von Kyiv gibt es ein Freilichtmuseum, hoffentlich ermöglichen baldige Friedenszeiten eine Kooperation.

Die Kinder haben Spaß im Lerncafé, arbeiten fleißig mit, sind lernfreudig und bemüht. Ihre psychische Gesundheit ist allerdings besorglich“, berichtet Petra Stranger, Standortverantwortliche des Lerncafés Bischofshofen. „In Gesprächen mit den Eltern hören wir, dass die meisten Kinder täglich weinen, zurück in die Ukraine zu ihren Freunden und in ihre ukrainische Schule wollen. Außerdem machen sie sich Sorgen um die Familienmitglieder und Freunde, die weiterhin in der Ukraine leben. Die Unsicherheit, ob und wann sie in ihr Land zurück kehren können, belastet sie sehr.
 
Sie möchten die Kinder in den Lerncafés unterstützen?
Eine individuelle Einzelbetreuung wäre sehr wichtig, da die Deutschkenntnisse der Kinder noch sehr unterschiedlich sind. Je mehr sich deutschsprachige Helfer*innen um sie kümmern, desto vorteilhafter für die Kinder. Hier suchen die Lerncafés noch Freiwillige. Auch ein*e Dolmetscher*in oder eine Freiwillige mit ukrainisch-Kenntnissen wären sehr wichtig.
 
Wenn Sie sich als Freiwillige*r in einem unserer Lerncafés engagieren möchten, melden Sie sich bitte bei:

Pinzgau und Pongau:
Sonja Dick, Mobil: 0676-848210-302
Stadt Salzburg: Estelle Lefranc-Syringelas, Mobil: 0676-848210-303
 
170 Kinder in sechs Lerncafés

Die Lerncafés der Caritas Salzburg sind ein kostenloses Angebot für Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und fünfzehn Jahren. Mitarbeiterinnen und Freiwillige unterstützen im Jahr etwa 170 Kinder und Jugendliche bei den Hausaufgaben, und bei der Vorbereitung auf Tests und Schularbeiten. Darüber hinaus werden ganz konkret Sozialkompetenzen und Freude am Lernen vermittelt und Deutsch- bzw. Sprachkenntnisse verbessert. Die Auseinandersetzung mit Werten wird vom Lerncafé-Team stark gefördert, indem den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Zusammenhalt, Arbeitsteilung, Regelbewusstsein und Empathie vermittelt wird.

Die Lerncafés der Caritas werden teilfinanziert aus Spenden und Förderungen vom Bundeskanzleramt sowie von Land und Stadt Salzburg.
 
Sachspenden (z.B. Ausstattung), Zeitspenden (z.B. freiwillige Arbeit) und Geldspenden (z.B. eine Patenschaft) sind natürlich sehr willkommen und eine wichtige Unterstützung für das Projekt.


 
Bitte helfen Sie uns.
 

Über unseren Online-Shop:

www.wirhelfen.shop/salzburg
 
oder per Überweisung:

Spendenkonto
Caritasverband der ED Salzburg
IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533
Bitte den Verwendungszweck angeben: Lerncafés

Kinder ziehen draußen auf einem Schotterplatz an einem Seil.
Ein Kind steht auf einem Schotterplatz und steht auf alten Holz-Skiern.