Caritas Haussammlung: Ein starkes Zeichen des Miteinanders

Von 1. bis 31. März findet wieder die Caritas-Haussammlung statt, eine der zentralen Sammlungen, die ein Viertel des Spendenaufkommens für Salzburg und das Tiroler Unterland ausmacht. 40 Prozent der Spenden bleiben in den Pfarren für unmittelbare Hilfe in der Nachbarschaft und in der Gemeinde, 60 Prozent gehen über die Caritas an Menschen in Not in der Region.

Johannes Dines: „Natürlich wäre es am schönsten, wenn es die Caritas nicht bräuchte. Aber solange der Sozialstaat nicht armutsfest ist, müssen wir helfen – und mit Spenden   armutsbetroffene Menschen unterstützen.“
 

Denn: Menschen am unteren Rand der Gesellschaft werden zunehmend finanziell abgehängt. Sie können sich den Alltag nicht mehr leisten, Grundbedürfnisse nicht stillen. „Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der Türen offenstehen, Menschen geholfen wird und andere nicht Not und Einsamkeit erfahren müssen. Die Haussammlung steht für Zusammenhalt und ein Miteinander in unserer Gesellschaft. Und sie ist Zeichen, dass Menschen die Not in ihrer Nachbarschaft nicht egal ist und Verantwortung füreinander übernommen wird. So gesehen ist die Haussammlung Hilfe von Menschen, mit Menschen und für Menschen.“
 
43.000 Türen und Herzen haben sich 2023 geöffnet, 2.700 Sammlerinnen und Sammler waren unterwegs und aus den Spenden konnten die Pfarren direkt im Ort helfen und die Caritas einen guten Teil der regionalen Angebote finanzieren – wie zum Beispiel die Sozialberatung. Johannes Dines: „Herzlichen Dank an alle Haussammlerinnen und Haussammler sowie an alle Beteiligten in den Pfarren! Ihr unermüdlicher Einsatz vermittelt ein Zeichen der Zuversicht und Achtsamkeit und stellt einen Lichtblick für viele Hilfsbedürftige dar.“
 
Weiter steigende Anfragen in der Sozialberatung
87 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger geht es gut – 13 Prozent sind jedoch von Armut und Ausgrenzung gefährdet. Und das in einem der reichsten Länder mit gut ausgebautem Sozialstaat. Beratung und Unterstützung sind wichtiger denn je. Allein im Jahr 2023 verzeichnete die Caritas Sozialberatung rund 16.000 Kontakte. Nachdem die Sozialberatung rein aus Spenden finanziert wird, könnte dieses wichtige Hilfsangebot ohne Unterstützung durch die Bevölkerung nicht angeboten werden.
 
Hauptthemen in der Sozialberatung sind weiterhin die Energie-, Miet- und Lebensmittelkosten. „Aber die Problemlagen werden deutlich komplexer, das zeigt sich unter anderem darin, dass die Menschen im Durchschnitt 4-5 Mal zu uns kommen, damit wir sie nachhaltig beraten und begleiten können“, erklärt Stefanie Brucker, Leiterin der Sozialberatung. „Trotz des Rückganges der Inflation flacht der Bedarf nicht ab, es ist noch keine positive Auswirkung erkennbar.“
 
Persönlich in Kontakt kommen
Für die Pfarren bedeutet die Haussammlung eine weitere Gelegenheit, mit verschiedensten Menschen aus der Gemeinde persönlich in Kontakt zu kommen.
Anni Fersterer aus Saalfelden engagiert sich seit vielen Jahren für die Haussammlung: „Als Verantwortliche für die Pfarrcaritas Saalfelden leite ich die ehrenamtlichen Aktivitäten zusammen mit einem Team von 6 Mitarbeiter*innen und ca. 50 Haussammler*innen. Natürlich kommen beim Sammeln oft Fragen. Hier braucht es vor allem die Sicherheit, etwas Richtiges in schwierigen Zeiten zu tun. Mir hilft es, wenn ich auf Fragen mit gutem Gewissen antworten kann: ‚Ich kann garantieren, dass die 40 Prozent der Spenden, die in Saalfelden verbleiben, direkt bei den Menschen ankommen.“
Die anderen 60 Prozent gehen über die Caritas an größere Hilfsprojekte in der Region.
 
Vielfältige und flächendeckende Hilfe in der Region
In den Caritas-Zentren in Neumarkt, Bischofshofen, Zell am See und Tamsweg, in St. Johann/Tirol, in Wörgl und in der Sozialberatung Stadt Salzburg stehen Mitarbeiter*innen persönlich, telefonisch und online zur Verfügung. Hier stehen Beratung und Nothilfe im Mittelpunkt. So werden Menschen zum Beispiel informiert, welche staatlichen Unterstützungsleistungen es gibt und wie diese beantragt werden können. Je nach Situation erhalten Betroffene zudem finanzielle Unterstützung oder Lebensmittelpakete bzw. Gutscheine. Menschen aus 152 Städten und Gemeinden in Salzburg und dem Tiroler Unterland (als Teil der Erzdiözese Salzburg) haben sich 2023 gemeldet, vor allem durch die Online-Beratung haben noch mehr Menschen die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen. Denn aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel fehlende Mobilität oder auch Scham kann oder möchte nicht jede*r persönlich kommen. Mehr als 5.000 Kontakte per Telefon oder Online verzeichnete die Caritas 2023.

In den Sozialmärkten Wörgl und St. Johann/Tirol gibt es günstige Lebensmittel und Produkte des täglichen Gebrauchs und in den Carla-Second-Hand-Shops in der Stadt Salzburg (Herrnau, Lehen, Aigen), in Neumarkt sowie in St. Johann/Tirol bietet die Caritas günstige Kleidung an.
So wie das Leben bunt ist und Menschen oft existenziell herausfordert, so vielfältig sind auch die Hilfsangebote der Caritas. So werden Menschen mit Behinderung in stationären Einrichtungen, wie im Dorf St. Anton oder der Altenpension, in Tageszentren oder mobil in der persönlichen Assistenz betreut, schwer kranke Menschen werden auf ihrem letzten Lebensweg mit den mobilen Palliativteams in Salzburg Stadt und Umgebung sowie im Lungau, Pinzgau und Pongau begleitet. Eltern mit Kindern in Krisensituationen unterstützen wir mit unserer Familienhilfe. Schüler*innen, die Hilfe beim Lernen brauchen, bekommen kostenlos in den Caritas Lerncafés in Salzburg, Bischofshofen, Zell am See und Mittersill Unterstützung. Jugendliche finden Rat und Hilfe beim Streetwork in der Stadt Salzburg, in Hallein, Bischofshofen und Saalfelden.

Das und noch viel mehr wird auch durch die Haussammlung mitfinanziert und unterstützt.

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