Die Fakten sind erschreckend: Statistisch gesehen wird österreichweit jede dritte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr zumindest einmal im Leben übergriffig be- oder misshandelt. Das sind 1 Million Frauen, die von Gewalt betroffen sind. In mehr als der Hälfte der Fälle geht die Gewalt vom Partner aus1. Im Jahr 2022 wurden mutmaßlich 28 Frauen ermordet und im Jahr 2023 bereits sechs Frauen. 2022 wurden 14.643 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei verhängt.
„Gewalt an Frauen ist niemals in Ordnung!“, sagt Andrea Schmid, stellvertretende Direktorin der Caritas Salzburg. Die Caritas hilft Frauen mit Gewalthintergrund konkret: zum Beispiel seit Anfang 2022 mit dem „Frauenwohnen“ in der Salzburger Plainstraße. 25 Frauen und 17 Kinder leben aktuell hier. Die Frauen werden intensiv betreut und in Richtung eines stabilen und eigenständigen Lebens unterstützt. In den vergangenen Monaten konnten zwei Frauen bereits in dauerhafte günstige Wohnungen vermittelt werden, drei weitere Frauen – zwei davon mit Kindern – werden in den nächsten zwei bis drei Monaten ausziehen, weil mit ihnen gemeinsam neuer Wohnraum gefunden wurde.
Das zweite Frauenwohnen ist bereits in Planung: in Hallein beginnt die Caritas voraussichtlich noch 2023 mit dem Umbau des „Dechanthofes“, hier sollen 19 Plätze für Frauen in Not entstehen, die Eröffnung ist für 2025 geplant. „In Summe können wir somit ab 2025 mehr als 50 Frauen, auch mit ihren Kindern, Sicherheit gehen und sie unterstützen, um aus der Abhängigkeitsspirale ausbrechen zu können“, sagt Andrea Schmid. „Herzlichen Dank an Landesrätin Klambauer und ihre zuständige Abteilung für ihren stetigen Einsatz für Frauen!“
Landesrätin Andrea Klambauer: „Jede dritte Frau hat bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Als Frauenlandesrätin sehe ich es als meinen Auftrag, Wohnmöglichkeiten zu unterstützen, in denen Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt bedroht sind, leben können. Durch qualifiziertes Personal werden sie dabei begleitet, ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen.“
Neben der konkreten Hilfe für Frauen braucht es aber auch Frauenpolitik: „Es müssen mehr Angebote gesetzt werden, um Abhängigkeiten und dadurch das Verharren in gewalttätigen Beziehungen zu verhindern. Gerade Trennungen bedeuten oft ein enorm erhöhtes Armutsgefährdungsrisiko für Frauen“, erklärt Andrea Schmid. „Hier sind eine Reform des Unterhaltsvorschusses und ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuung nötig. Außerdem brauchen Frauen ein existenzsicherndes Einkommen und eine ausreichende Pension, um nicht in Armut und Abhängigkeitsverhältnisse zu geraten.“
Danke an Land und Stadt Salzburg für die großartige Unterstützung, ohne die die Caritas diese Schutzunterkünfte nicht anbieten könnte.
1(Quelle: Statistik Austria, 2021)
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