Sobald die kalten Monate überstanden sind und die Natur sich wieder in voller Pracht zeigt, heißt es für eine vier- bis fünfköpfige Klient*innen-Gruppe am Mathiashof: ab zur Seepromenade, denn es gibt viel zu tun! Mittlerweile ist es eine richtige Tradition – von April bis Oktober schauen die Klient*innen wöchentlich an einem fixen Abschnitt der Promenade nach dem Rechten. Sie schneiden und gießen die Hecken, jäten Unkraut, mähen den Rasen, rechen Laub, sammeln Müll auf und putzen die Schachfiguren. „Unsere Klient*innen sind stolz auf diese Aufgabe, weil sie Verantwortung haben, sich wertgeschätzt fühlen und aktiv etwas für ihre Gemeinde tun. Die Tätigkeit selbst ist für sie eine dankbare, weil sie sehen, wie gepflegt alles nach getaner Arbeit aussieht“, erklärt Stefan Krejci, Einrichtungsleiter des Mathiashofs.
Der Auftrag für das Teilhabeprojekt wird jedes Jahr aufs Neue vom Tourismusverband Fuschlseeregion erteilt.
Teilhabe: Regelmäßigkeit bringt die Chance auf Beziehungen
Neben einer sinnstiftenden Aufgabe ist die Erhaltung und Pflege der Seepromenade auch eine wunderbare Möglichkeit für die Klient*innen, mit anderen in Kontakt zu kommen und ein sichtbarer Teil der Gemeinde zu sein. Und umgekehrt kommen Menschen, die auf der Promenade unterwegs sind, mit den Klient*innen in Berührung. Dabei ergeben sich immer wieder nette Begegnungen, Gespräche, Momente mit einheimischen Passanten, Mitarbeiter*innen des Tourismusverbands und des Bauhofs sowie jeder Menge Touristen. Als Expert*innen in Fuschl empfiehlt die Mathiashof-Gruppe Touristen zum Beispiel gerne gute Restaurants. „Oft entstehen sogar ganz lange Unterhaltungen, das ist für uns Betreuer*innen schön zu beobachten und manchmal auch lustig, weil wir hin und wieder nicht sicher sind, ob wir einschreiten sollen oder ob es für beide Seiten passt. Aber manchmal funkt’s eben einfach“, lacht Stefan Krejci.
Auf die Frage, welche Rolle Beschäftigung bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung spielt, sagt Krejci:
„Teilhabe am Gemeindeleben gelingt dadurch einfach gut. Zum einen gibt es den Klient*innen ein super Gefühl, einen aktiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Zum anderen kommen sie unter die Leute. Alles, wo sie regelmäßig sein können, bringt die Chance auf Beziehungen mit sich und das wünschen wir uns für unsere Klient*innen. Beschäftigung und Arbeit sind wichtig, weil sie wiederkehrend sind. Weitere Ideen in diesem Sinne könnten sein: die Einbindung in Vereinen, zum Beispiel im Trachtenverein oder in irgendeiner Form bei der Feuerwehr.“