Neues Jugendstreetwork in der Stadt Salzburg

Probleme mit Schule, Job, Geld, Drogen, Gewalt, Polizei, Beziehungen oder mit den Eltern – junge Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden, treffen bei den Caritas Streetworker*innen auf offene Ohren und erhalten wichtige Hilfe. Sei es, wenn akut ein Schlafplatz nötig ist, eine Situation zu eskalieren droht oder Beratung nötig ist.

Seit Anfang September gehen Caritas-Streetworker*innen auch in der Stadt Salzburg auf Kinder und Jugendliche in Krisensituationen zu, um sie niederschwellig und kostenlos zu beraten. Ziel ist es, diese jungen Menschen dabei zu unterstützen, Hilfe anzunehmen und einen Weg aus der Krise zu finden. Das Angebot wird finanziert von Land und Stadt Salzburg.

Streetwork-Leitung, Markus Brunnauer erzählt: „Zum Beispiel wurden wir auf eine Gruppe Jugendlicher aufmerksam, bei denen offensichtlich eine Schlägerei bevorstand. Mehrere männliche Jugendliche standen rund um einen anderen Burschen und hinderten ihn daran, weiterzugehen. Um die Situation zu entschärfen, sprachen die Streetworker*innen die Jugendlichen direkt an und stellten sich in die Gruppe, um eine weitere Eskalation zu vermeiden und den Jugendlichen in der Mitte zu schützen. Es gelang den beiden Streetworker*innen, die Gruppe zu trennen und im Gespräch stellte sich heraus, dass der Streit unter zwei Jungen schon den ganzen Tag andauerte und sich immer weiter aufgeschaukelt hatte, bis es zur völligen Eskalation kam und sie aneinandergerieten. Der Konflikt sollte mit einer Schlägerei gelöst werden und deshalb wurde einer der beiden festgehalten, um sich nicht „aus dem Staub machen“ zu können – so begründeten es die Burschen, ihr Opfer festgehalten zu haben. Im Gespräch konnten die Streetworker*innen alle über die Folgen von Gewalt und Mobbing aufklären und mit ihnen andere Möglichkeiten der Konfliktlösung besprechen. Der festgehaltene Jugendliche wurde noch ein Stück auf seinem Heimweg begleitet.“ Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie Streetworker*innen präventiv, deeskalierend und unterstützend helfen.

„Viele Jahre haben wir immer wieder angeregt, junge Menschen in der Stadt Salzburg direkt dort beraten zu können, wo sie sich aufhalten“, sagt Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg. „Denn das ist sowohl präventive Hilfe als auch Unterstützung, wenn sie drohen, abzurutschen oder bereits in Krisen sind. Unsere Streetworkerinnen und Streetworker gehen an die Plätze, an denen sich die jungen Leute aufhalten – sei es am Salzachufer, im Europark oder auch am Hauptbahnhof. Herzlichen Dank an Land und Stadt Salzburg für die Finanzierung dieses wichtigen Projektes!“
 
„Es liegt in unser aller Verantwortung, den jungen Menschen die nötigen Ressourcen und Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können“, erklärt Soziallandesrat Christian Pewny. „Nur durch eine umfassende Unterstützung können wir sicherstellen, dass die Jugendlichen zu selbstbewussten und engagierten Mitgliedern unserer Gesellschaft heranwachsen. Als ehemaliger Bürgermeister von Radstadt kann ich aus Gesprächen mit Amtskollegen und Amtskolleginnen bestätigen, dass die Präventivarbeit von Caritas-Streetworkerinnen und Streetworkern einer der wichtigsten Bestandteile in der Jugendarbeit ist. Sie bauen zu den Jugendlichen eine Beziehung auf und stellen eine Anlaufstelle für Sorgen und Probleme dar. Sie hören zu, geben Ratschläge und das hilft in vielen Fällen besser als ein erhobener Zeigefinger“, so Landesrat Pewny abschließend. 
 
„Es freut mich, dass wir ein weiteres Beratungsangebot für junge Menschen in der Stadt Salzburg umsetzen können“, sagt Andrea Brandner, Sozialstadträtin der Stadt Salzburg. „Die mobile Beratung durch Streetworkerinnen und Streetworker der Caritas, welche dorthin kommen, wo sich die Kinder und Jugendlichen aufhalten, schafft eine weitere niederschwellige Möglichkeit um die Sorgen und Probleme der jungen Menschen noch besser wahrnehmen zu können. Ich bedanke mich herzlichst beim Land Salzburg und der Caritas für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und die Umsetzung dieses wichtigen Projektes!“