Im carla St. Johann kann jeder einkaufen, der auf der Suche nach trendiger Second-Hand Mode ist.
19. Oktober 2018, St. Johann in Tirol – Seit zehn Jahren ist der carla Second-Hand-Shop ein Fixpunkt unter den St. Johanner Geschäftslokalen. Hier findet man trendige, guterhaltene Kleidung, aber auch Geschirr, Bücher und Spiele. Gleichzeitig ist carla ein Projekt, das Frauen hilft, wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 150 Frauen wurden so über zehn Jahre begleitet. Knapp 40 Prozent von ihnen konnten am ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Am 19. Oktober 2018 fand die Zehnjahresfeier im carla statt, organisiert von den Schülerinnen der HAK St. Johann.
Gerade für Frauen ist der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt nach längerer Pause schwierig. Nach einer Krankheit oder nach längeren Betreuungszeiten von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, fehlt es oftmals nicht nur an den Möglichkeiten, sondern auch am Selbstvertrauen. Jedes Jahr finden 14 Frauen aller Altersgruppen im carla für ein halbes Jahr eine Anstellung. In dieser Zeit werden sie unterstützt, eine dauerhafte Arbeitsstelle zu bekommen. Sie bekommen Schulungen, erwerben Qualifikationen für den Verkauf und werden bei der Erreichung ihrer beruflichen Ziele unterstützt. „In den letzten Jahren haben wir vermehrt Frauen über 50 in das Projekt aufgenommen“, erzählt Caritas Direktor Johannes Dines. „Sie sind am Arbeitsmarkt überdurchschnittlich benachteiligt und haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Wir helfen ihnen, ihre Stärken zu erkennen sowie ihre Fähigkeiten zu reaktivieren“.
Re-use und Nachhaltigkeit im carla
Der Re-Use-Trend und das Bewusstsein, dass unsere Wegwerfgesellschaft große Probleme mit sich bringt, nehmen in der Bevölkerung zu. „Wir wollen den Menschen mit unseren carlas eine Alternative bieten“, erklärt Martin Huber, stellv. Caritas Direktor. „Bei uns bekommen sie Second-Hand-Ware in hoher Qualität – das schont Umwelt und Geldbörse.“
Im carla können saubere und gut erhaltene Kleidung und Schuhe für Erwachsene und Kinder sowie Geschirr oder Spielsachen abgegeben werden. Rund zehn Tonnen werden so jährlich gespendet. Die Ware wird sortiert und danach im Geschäft, oder beim alljährlich statt findenden Flohmarkt im Kaisersaal, zum Verkauf angeboten.