Syrien: Abbas und seine Familie haben kein eigenes Zuhause, er hat seine Arbeit verloren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Hungerkatastrophe, allein in Syrien hungern derzeit etwa 9,3 Millionen Menschen.
Corona hat die Not der Menschen in den ärmsten Ländern der Welt dramatisch verschärft. Einkommensquellen sind weggefallen, Lebensmittelpreise haben sich vervielfacht, die Menschen hungern. Schon lange ist die humanitäre und wirtschaftliche Lage katastrophal und spitzt sich nun massiv zu. Die UN befürchtet eine Verdoppelung des akuten Hungers – von derzeit 135 Millionen Menschen, die in einer akuten Ernährungssituation sind, auf 265 Millionen Menschen.
Auch in den Schwerpunktländern der Caritas Salzburg – im Libanon, in Syrien und in Ägypten ist die Not tägliche Realität. Als Caritas helfen wir – auch über die eigenen Grenzen hinaus. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort und mit Unterstützung der Bevölkerung Salzburgs können wir jetzt helfen.
Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg: „Als Caritas haben wir in den vergangenen Monaten dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender vielen Menschen helfen können, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind. Diesen Einsatz für Menschen hier in Salzburg werden wir in den nächsten Monaten noch weiter verstärken. Gleichzeitig dürfen wir bei all dem die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt nicht vergessen: sie haben schon lange kaum genug zum Leben. Corona hat ihre Lebenssituation dramatisch verschärft. Es geht als um ein sowohl-als auch, um weltweiten Zusammenhalt.“
Dr. Rita Rhayem, Generaldirektorin der Caritas Libanon: „Wir müssen uns mit zwei Pandemien - COVID-19 und Hunger - auseinandersetzen. Die Libanesinnen und Libanesen sind mit mehrfachen Krisen konfrontiert, die ihre Widerstandsfähigkeit brechen und ihre Träume von einem schönen Morgen zu zerstören drohen. Wenn dein Kühlschrank leer ist und deine Kinder hungrig sind, verstummst du, weil keine Worte beschreiben können, was du durchmachst. Die Menschen im Libanon haben große Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen gezeigt, aber diesmal stehen sie vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch, Armut und Arbeitslosigkeit. Sie sind resilient, ja, aber sie sind auch müde.“ Sowohl in Syrien als auch im Libanon drohen Hungerkrisen. Zusätzlich treffen die US-Sanktionen, die eigentlich das Assad-Regime in Syrien treffen sollten, die gesamte Region. Es droht der wirtschaftliche Kollaps.
Wie Hände waschen, wenn man kein Wasser hat?
Die Gesundheitssysteme in den ärmsten Ländern sind völlig unzureichend, zum Beispiel gibt es im Libanon für sechs Millionen Einwohner nur ein einziges öffentliches Krankenhaus mit Quarantänemöglichkeit. Prävention ist kaum möglich, weil Masken oder Desinfektionsmittel kaum bezahlbar sind. Teils ist einfach kein (sauberes) Wasser vorhanden, geschweige denn Seife. Das sind Luxusgüter.
Zwei Beispiele: Kenia und Libanon
Zola läuft täglich Stunden, um zumindest an etwas Ziegenmilch, eine Handvoll Reis und Äste für die Feuerstelle ihrer Familie zu kommen. Das Mädchen lebt in Kenia, sie hatte eine gute Zukunft vor sich, konnte die Schule besuchen. Dann wurde der Vater krank, für die Behandlung musste die Familie das wenige Ersparte verwenden und ihre Tiere verkaufen. Der Vater ist trotzdem gestorben. Als dann noch das Corona-Virus Zolas Heimat erreichte, wurde ihre Schule geschlossen und es ist ungewiss, ob Zola jemals wieder zum Unterricht zurückkehren kann. In Kenia gab es nie viel, jetzt bleibt Zolas Familie so gut wie gar nichts mehr: Im täglichen Überlebenskampf bleibt Zolas Zukunft auf der Strecke.
Im Libanon lebt etwa 50 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Jalil wohnt mit seiner Frau und sieben Kindern in einer kleinen Wohnung in Beirut, es ist die dritte in diesem Jahr, nachdem sie schon zweimal auf die Straße geworfen wurden. Aber auch diesmal sind sie vier Monate mit der Miete in Verzug und von Obdachlosigkeit bedroht. Der Vermieter hat Strom und Wasser abgedreht. Die Kinder haben kaum zu Essen und für das wenige gibt es keinen Kühlschrank. Die Familie kann nicht duschen, kochen oder putzen, daher gehen sie zur nächsten Autowaschstation und betteln um Wasser.
Wie zuhause bleiben, wenn man kein zuhause hat?
Bereits vor der COVID19-Krise waren die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt und einer äußerst schwierigen Situation: große Armut und oft zu wenig zum Leben sind tägliche Realität. Corona ist nur eine weitere Krise Die Wohnsituation ist oftmals prekär mit Obdachlosigkeit, Straßenkindern, unzureichendem Wohnen mit vielen Menschen auf engstem Raum. Zuhause bleiben ist oft nicht möglich, weil sonst das Einkommen völlig wegfällt.
Die Auslandshilfe der Caritas Salzburg hilft in den Schwerpunktländern Syrien, Libanon und Ägypten mit z.B.:
- Lebensmittelpaketen
- Hygienepaketen
- Mikrokrediten
- Medizinischer Hilfe
- Tageszentren und Notunterkünften
- Streetwork
Wir arbeiten hier eng mit bewährten Partnerorganisationen zusammen, die die Aktivitäten vor Ort umsetzen. Auch tragen wir Verantwortung, dass die Gelder vor Ort bei den Menschen ankommen, dass sie zielgerichtet und entsprechend den strengen Richtlinien und Standards der Caritas umgesetzt werden.
Helfen auch Sie – damit wir vor Ort helfen können:
Mit 100,- Euro kann eine Familie im Libanon einen Monat lang mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten versorgt werden.
Mit 20,- ist ein Kind einen Monat lang satt.
Spendenkonto
Raiffeisenverband Salzburg
IBAN AT11 3500 0000 0004 1533
BIC RVSAAT2S
Verwendungszweck: Meine Spende gegen den Hunger